im Rahmen des Ausstellungsprojekts „art to believe“; Ausschreibung des BBK Braunschweigs
Ausstellung in St. Magni, Braunschweig (Magniviertel)
26.06.-10.10.2021
„Verschollene Stimmen“ | Kontext
Der „Rufer“ auf St. Magni von Bodo Kampmann bleibt stimmlos, zwei Glocken – die Schosselglocke, Gussjahr 1630, 58 kg, Ton fis′′ sowie die Schandelglocke, Gussjahr 1445, 23 kg, Ton fis′′ – sind nicht mehr zu hören.
Verstummen ist der Ansatz der Arbeit und das Wiedererklingen der Umgebung, die zu oft unhörbar und unbewusst vorhanden ist.
Hier setzt die Arbeit an:
Aus einem Fenster und unter dem „Rufer“ ist ein Mikrofon installiert, das z.B. bei einem Windstoß, Vogelgezwitscher, Flugzeuglärm etc. einen Impuls an eine Mechanik sendet, die die Schandelglocke anschlägt, die zu diesem Zweck in den Altarbereich von St. Magni gestellt wurde.
Diese Glockenschläge finden nicht zu vorprogrammierten Zeiten, wie in der Kirche zu Lithurgien und zu festgesetzten Zeiten üblich, statt, sondern folgen den „Stimmen“ des Zufalls – oder anders ausgedrückt und interpretiert: den Stimmen der Unverfügbarkeit.
Solche Unverfügbarkeit ist nach Hartmut Rosa (Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung, 2016) sowie im Sinne der Actor-Network-Theory von Bruno Laour (Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft, 2010) eben gekoppelt auch an Dinge, die eine Auswirkung auf gesellschaftliche Zusammenhalte haben.
Verschollene Stimmen wie die des Rufers oder die der stummen Glocken zum unverfügbaren, da nicht in der Hand der Menschen liegenden Lebens zu erwecken, ist Ansinnen der Installation.
www.kunsthausbbk.de
Webseite mit weiteren Informationen zum Ausstellungsprojekt „art to believe“
BBK Braunschweig – art to believe auf Instagramm:
https://www.instagram.com/p/CUPux2RFfdv/