KlimaGalerie

Weltweit erste KlimaGalerie gegründet

KlimaGalerie - Möglicher Ausstellungsort

KlimaGalerieOrt (Foto: Copyright J.Georg Brandt)

Auch wenn es kaum benannt wird: In der Produktion von Kunstwerken werden viele Ressourcen wie Farben und Chemie im allgemeinen, Leinwände, Holz, Ton, andere, enorm ressourcenintensive Materialien für Installationen, Strom, energiefressende Ressourcen wie Stahl, Bronzeguss, elektronische Geräte (Video, Computer etc.) usw. und durch ständiges Überarbeiten und verschiedene Versionen und Versuche der Kunstwerke verschwendet.

Auch die Ausstellungsbedingungen sind in der Regel wenig klimaschonend: Mit der Beleuchtung der Kunstwerke beginnt es, mit dem Druck von Einladungskarten, Katalogen und etlichen anderen Werbemaßnahmen (Anzeigen z.B.) und Emailversand von Einladungen sowie Webseiten der Galerien und Museen geht es weiter, Beteiligungen an „Kunstmessen“, die teilweise weiten Transporte (und die mit viel Plastik geschützten Kunstwerke nicht zu vergessen) und Reisen erfordern erhebliche Ressourcen und es bleibt nicht nur bei den Bemühungen, gleichbleibende Temperaturen und Luftverhältnisse in den Ausstellungsräumen zu schaffen durch Klimaanlagen, Heizungen, Luftregulationen etc.

Das alles bedeutet einen klimaschädlichen Ressourcenverbrauch und hohe CO2-Emissionen.
Die KlimaGalerie macht auf dieses Problem aufmerksam und setzt daran an, diesen Missstand aufzuheben bzw. Verbesserungen herbeizuführen.

Auch die Kulturstaatsministerin Roth betont hier die außerordentliche Wichtigkeit und die erforderliche Aufgabe und Haltung der Kultur: „Wir müssen das Leben auf unserem Planeten sichern – und der Kultur kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Nicht nur, indem sie ihren eigenen ökologischen Fußabdruck deutlich reduziert, sondern auch, indem sie mit den Mitteln der Kunst dabei hilft, gesellschaftliche Entwicklungen und Perspektiven in ihrer Komplexität zu reflektieren und sichtbar zu machen. Eine wichtigere und aufregendere Aufgabe kann ich mir gar nicht vorstellen. Allen, die daran engagiert mitwirken, danke ich von Herzen!“ (Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien 2023. Quelle: https://www.greenculture.info/, Aufruf: 18.10.2023)

Hierzu gehört, wie auch schon bei Roth anklingt, eine kommunikative Vermittlung solcher Vorhaben im Sinne der Politik:
„Klimakatastrophenkommunikation: Warum braucht es neue Formate für die Kommunikation der Klimakrise?“ (Mehnert, Wenzel 2023: Klimakatastrophenkommunikation: Warum braucht es neue Formate für die Kommunikation der Klimakrise? In Initiative Kultur- & Kreativwirtschaft der Bundesregierung (Hrsg.) (2023): Das Creative Lab #4 als Produktionsort für Creative Impact. Klimakommunikation mit der Kultur und Kreativwirtschaft neu denken. Erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), 11019 Berlin, www.bmwk.de, Stand: Januar 2023)

Ohne Zweifel ist Kunst dann aufgerufen, sich Gedanken zu machen – und diese im Sinne der Politik umzusetzen -, „[…] wie Experimentierräume für die künstlerische Forschung an kreativen Formaten der Klimakatastrophenkommunikation aussehen können. Kommunikation kann zum Handeln bewegen, Gruppen mobilisieren, Themen auf die politische Agenda setzen und somit einen langfristigen Wandel bewirken.“ (Mehnert, Wenzel, a.a.O., S. 9)

Hier setzen wir gerne affirmativ im Sinne eines Nudgings (zu deutsch: „Anstupsen“ = Manipulation; Richard H. Thaler, Universität von Chicago, Nobelpreis 2017; https://www.deutschlandfunk.de/wirtschaftsnobelpreis-das-ende-der-rein-rationalen-100.html) an – und stellen eine gewisse Freiheit und überraschende Perspektiven und Unverfügbarkeit (Hartmut Rosa) der Kunst gerne zurück:

I: Kunstwerke
Es werden nur Kunstwerke ausgestellt, die in einem ersten Versuch und ohne Umwege und damit ohne unnötige Material- und Ressourcenverschwendung gelungen sind und deren Ressourcenverbrauch – auch was die Energienutzung betrifft – nachvollziehbar sind und ein gewisses Maß an Ressourcenverbrauch nicht übersteigen. (s. hierzu auch den „CO2-Kulturrechner“; exemplarisch hier: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Königstraße 46, 70173 Stuttgart, https://mwk.baden-wuerttemberg.de und Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Köthener Str. 2, 10963 Berlin: Anleitung zum CO²-Kulturrechner. Hilfestellung zur Nutzung des excelbasierten CO²-Kulturrechners zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen von Kultureinrichtungen. Quelle: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2023/Anleitung_zum_CO2-Kulturrechner.pdf, Aufruf 18.10.2023 und „Anlaufstelle Green Culture“, https://www.kulturstaatsministerin.de, Aufruf 20.10.2023; grundlegend hierzu: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/bund-laender-und-kommunen-verabschieden-einheitlichen-klimabilanzstandard-fuer-kultureinrichtungen-2229594, Aufruf 20.10.2023)

Hierzu erwartet die Klima-Galerie seitens der Künstler:innen eine Aufstellung der CO2-Emissionen, die für die Herstellung des Kunstwerkes anfielen sowie einen Nachweis darüber, dass das Kunstwerk im ersten Versuch gelungen ist (z.B. ungeschnittenes Video der Produktion oder Beglaubigung durch vertrauenswürdige Augenzeug:innen mit untadeligem Leumund und klimabewusster Haltung).

Für den Nachweis der entstandenen Emissionen können die Künstler:innen gerne auf die Expertise unserer Partner:innen aus der Wissenschaft (nicht: die Wissenschaften) zurückgreifen. Die dafür anfallenden Kosten können beim Verkauf eines Kunstwerkes verrechnet werden – i.d.R. 10% des Verkaufspreises (neben der üblichen Provision von 20% des Verkaufspreises).

Für die Kompensation des CO2-Abdrucks während der Ausstellung gehen die Künstler:innen und die Klima-Galerie eine Kooperation ein und sorgen für einen Ausgleich in Form von Baumpflanzungen oder anderen Arten einer Kompensation, wie z.B. das Recycling unverkaufter Arbeiten in einem dazu geeigneten Recyclingbetrieb.

Da – wie unter II: Ausstellungen dargelegt – Ausstellungen nur an Orten stattfinden, die mindestens klimaneutral zu bespielen sind, können – z.B. im Fall einer Ausstellung in einem Waldstück – natürliche Wettergeschehen (Regen, Schnee, Hagel, Hitze, Kälte, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung usw.) oder allgemein verheerende Klimawandelereignisse die Kunstwerke verändern oder zerstören. Doch jedem Wandel liegt ein Fortschritt inne …

Hierzu gibt es positive und historisch herausragende, sehr fortschrittliche und vorausschauende Beispiele von Künstler:innen, die Klimaneutralität in gewissen Maßen vorweggenommen haben. Erinnert sei u.a. an Edward Munch, der einige seiner Bilder bei jedem Wetter draußen beließ und diese dort – nach und mit allen Wettereinflüssen – weiter bearbeitete. Post mortum sehr erfolgreich.

II: Ausstellungen
Auch die Ausstellungen selbst unterwerfen sich der CO2-Reduktion. So finden Ausstellungen ausschließlich in Environments statt, in denen eine radikale CO2-Reduktion möglich ist bzw. keine CO2-Emission (außer der Atem der Besucher:innen) stattfindet.

So werden keine Ausstellungen in Räumen stattfinden, in denen geheizt wird oder in denen Klimaanlagen betrieben werden. Ebenso wird der Einsatz von Beleuchtung vermieden. Vorzugsweise finden die Ausstellungen an klimaneutralen und klimapositiven Orten statt (z.B. Park, Wald, leerstehende Räume ohne Stromanschluss etc.). Wir bitten darum, gerade an solchen Orten wie Wald und Park auf eine nachhaltige und achtsame Handlungsweise, um ökologisch katastrophale Konsequenzen zu verhindern (Bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen, um eine Beschädigung der Flora, Fauna und der Tierwelt zu vermeiden!). Dies betrifft selbstredend auch die Anreise zu den Ausstellungsorten (s. Punkt III).

III: Besuche der Klima-Galerie
Natürlich schreiben wir den Besucher:innen nicht vor, wie sie zu den Ausstellungen kommen und wie sie sich zu verhalten haben im Sinne einer möglichst hohen CO2-Vermeidung!

Wir bitten die Gäste und Besucher:innen jedoch darum, möglichst nicht zur Ausstellung zu kommen und bitten auch darum, auf unsere Einladungen nicht zu antworten (weder per E-Mail noch per Brief), um CO2-Emmissionen radikal vermeiden zu können. Sollte das Begehren, die Kunstwerke zu sehen, so groß sein, bitten wir die Besucher:innen, mit dem Fahrrad, zu Fuß, mit dem ÖPNV, der Bahn oder wenigstens mit einem Tesla oder einem anderen E-SUV anzureisen. Wir betonen dies deshalb, da die Erfahrung bei Klimacamps in Lüneburg zeigte, dass – sicherlich besorgte Aktivist:innen – mit enorm alten, dieselbetriebenen Fahrzeugen aus weiter Ferne angereist sind. Das wollen wir gerne verhindern, da dies nicht dem Klimaschutz dienen kann.

Während des Besuchs der Ausstellung wollen wir möglichst wenig sprechen. Sinnvoll ist ein kurzer Besuch, ein schneller Kauf eines Kunstwerkes und danach eine zügige Abreise im Sinne einer klimagerechten Abhandlung.
Eine übliche Verpackung für den Transport des erworbenen Kunstwerks, wie sie Galerien mit immensem Verbrauch von Plastik und anderen CO2-intentiven Materialien vorsehen, wird vermieden.

Ausufernde Kommunikation über Kunstwerke und Ausstellungen ist im Sinne einer CO2-Reduktion ebenso kontraproduktiv. Im Prinzip reicht es aus, die Kunstwerke gesehen zu haben, sich im Stillen und ganz auf sich selbst bezogen damit auseinanderzusetzen und die Kunstwerke entschlossen zu kaufen. Die Kommunikation über Kunstwerke setzt unnötig CO2-Emissionen frei und kann darüber hinaus eigene Perspektiven und Haltungen irritieren. Dies soll im Sinne eines Wohlergehens vermieden werden.

Wir wollen Ihnen mit unserer Klima-Galerie ein möglichst klimaneutrales oder sogar klimapositives Kunsterleben bieten, mit dem Sie sich achtsam gut fühlen, ohne dass Sie sich Unsicherheiten und einem schlechten Gewissen aussetzen müssen. Wir bieten das Erlebnis einer Gemeinschaft, die sich stillschweigend und in höchster Übereinstimmung und Konformität befindet, wo keine Irritationen entstehen und eine einhellige Atmosphäre und Einmütigkeit Vorrang hat vor Diskussionen und möglicherweise befremdlichen Diskursen. Bei uns sind Sie sicher!

Wenn Sie Interesse an den kommenden Ausstellungen der Klima-Galerie gefunden haben, können Sie sich gerne in unsere Kartei eintragen lassen! Senden Sie dazu nur eine E-Mail mit dem Betreff „Klima-Galerie“ und Ihren Vor- und Zunamen an:
klimagalerie@kunststelle.de

Wir werden Sie nur sehr sparsam über unsere Aktivitäten informieren – ganz im Sinne einer klimagerechten und zukunftsgewandten, achtsamen und nicht irritierenden Kommunikation!

Die erste Ausstellung der KlimaGalerie ist für Februar 2024 im Kurpark in Lüneburg geplant. Merken Sie sich diesen Termin vor für eine Weltpremiere!

P.S.: Mit unserer Initiative befinden wir uns im Einklang mit fortschrittlichen Akteur:innen wie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und vor allem den vielen Menschen, die die Fokussierung der Kunst auf eindeutige Haltungen unterstützen!